Fencing Response: Was ist es und warum passiert es?
Wichtige Punkte auf einen Blick
- Fencing Response ist das Phänomen, wenn die Arme nach einem Aufprall für einige Sekunden in einer unnatürlichen Position verharren.
- Es wird angenommen, dass das Phänomen auf einen Reflex zurückzuführen ist, der bei Säuglingen vorkommt.
- Personen, die eine Gehirnerschütterung erlitten haben, sollten von medizinischem Fachpersonal überwacht werden.
Die „Fencing Response“ beschreibt ein faszinierendes Phänomen, das zum Beispiel im Kontaktsport wie beim Boxen und Rugby zu beobachten ist. Diese seltsame Reaktion kann auftreten, wenn ein Schlag bzw. Aufprall erfolgt und die Arme, gebeugt oder gestreckt, für einige Sekunden in einer unnatürlichen Haltung in der Luft erstarren. Da dies relativ ungewöhnlich erscheint, erregt es oft die Aufmerksamkeit der Zuschauer, die sich fragen, was es mit dem Phänomen auf sich hat.
Was ist eine Fencing Response?
Ist dir schon mal aufgefallen, dass manche Menschen nach einem Aufprall, z. B. einem Sturz oder einem Schlag auf den Kopf, ihre Arme in eine seltsame Haltung bringen? Dieses Phänomen, das als Fencing Response bekannt ist, ist eine komplexe körperliche Reaktion, die auf ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT, oder englisch: TBI) wie eine Gehirnerschütterung deuten kann. Es ist zwar noch nicht vollständig geklärt, warum dies geschieht, aber Experten haben einige Theorien.
Warum kommt es zu einer Fencing Response?
Ähnlich wie das Zusammenzucken bei einem plötzlichen lauten Geräusch oder einer Bewegung kann es aus evolutionärer Sicht sinnvoll sein, eine Schutzhaltung einzunehmen. Für viele Menschen kann es aber auch eine unwillkürliche körperliche Reaktion sein, die darauf hinweist, dass sie ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben.
Einige Forscher nehmen an, dass ein Schlag auf den Hirnstamm, der zu einem Schädel-Hirn-Trauma führt, den asymmetrisch-tonischen Nackenreflex (ATNR) kurzzeitig reaktiviert. Der ATNR, auch bekannt als Zaunreaktion, ist eine unwillkürliche Bewegung der Extremitäten, die auftreten kann, wenn der Kopf eines Babys zu einer Seite gedreht wird. Für gewöhnlich nimmt dieser Reflex bis zum vierten bis sechsten Lebensmonat allmählich ab.
Wenn dieser Reflex vorhanden ist, streckt sich der Arm des Babys auf der gleichen Seite der Blickrichtung des Kopfes aus, während sich der Arm auf der gegenüberliegenden Seite beugt, was an eine Fechtstellung erinnern kann – daher wird der ATNR auch manchmal Fechterstellung oder Fechtreflex genannt.
Ein Schlag auf den Hirnstamm, der eine Gehirnerschütterung auslöst, könnte diesen Reflex reaktivieren und eine unnatürliche Haltung der Arme in Form einer Fencing Response verursachen.
Was ist eine Gehirnerschütterung?
Eine Gehirnerschütterung ist eine Art von traumatischer Hirnverletzung, die durch einen Stoß, Schlag oder Ruck gegen den Kopf verursacht wird. Wenn ein solches Ereignis zu einer Veränderung der kognitiven Funktionen, Stimmungsschwankungen, Gleichgewichtsstörungen und anderen unnatürlichen Symptomen führt, ist es wahrscheinlich, dass jemand eine Gehirnerschütterung erlitten hat.
Gehirnerschütterungen können je nach Ursache unterschiedlich schwerwiegend sein und es kann von wenigen Tagen bis zu Wochen oder Monaten dauern, bis sie richtig verheilt sind.
Es ist wichtig, dass alle, die eine Gehirnerschütterung erlitten haben, von medizinischem Fachpersonal genau überwacht werden und sich ausruhen, bis alle Symptome vollständig abgeklungen sind – jede körperliche Anstrengung während der Symptome kann die Person erneut verletzen und bleibende Schäden hinterlassen. Im Folgenden findest du eine kurze Auflistung einiger Anzeichen für eine Gehirnerschütterung:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Verschwommenes Sehen oder Doppeltsehen
- Verlust des Gleichgewichts/Koordination
- Übelkeit/Erbrechen
- Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen
- Verschwommene Sprache
- Verzögertes Reagieren auf Fragen
- Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten
- Erhöhte Verwirrung, Reizbarkeit, Unruhe oder Angstzustände
Zusammenfassung
Die Fencing Response ist ein Phänomen, das nach einer traumatischen Hirnverletzung wie einer Gehirnerschütterung auftreten kann. Man geht davon aus, dass es sich dabei um eine unwillkürliche körperliche Reaktion handelt, die auf die Reaktivierung des asymmetrisch-tonischen Nackenreflexes zurückzuführen ist, der bei Säuglingen vorhanden ist. Gehirnerschütterungen sind ernst zu nehmen und sollten angemessen von medizinischem Fachpersonal behandelt werden – jede körperliche Anstrengung, während die Symptome noch vorhanden sind, kann die Person erneut verletzen und bleibende Schäden verursachen.
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