Gesund und vielseitig: 6 Vorteile von Apfelweinessig
Wichtige Punkte auf einen Blick
- DIE große Studie über Apfelweinessig gibt es nicht, aber mehrere kleine Studien geben positive Signale.
- Wissenschaftlich nachgewiesen ist eine blutdrucksenkende Wirkung durch Apfelessig beim Menschen.
- Apfelessig wurde schon vor Jahrtausenden als Heilmittel und Desinfektionsmittel eingesetzt.
„An Apple a day, keeps the doctor away“, lautet ein englisches Sprichwort. Doch nicht nur Äpfel sind gesund! Seit Jahrhunderten ist der Apfelweinessig (oder oft kurz auch nur Apfelessig genannt) ebenfalls ein beliebtes Hausmittel in der Küche, wird ihm doch eine Vielzahl an gesundheitlichen Auswirkungen zugesprochen.
Schon in der Antike wurde Apfelessig zum Desinfizieren von Wunden verwendet, Essigwasser gegen Fieber getrunken. Hildegard von Bingen, eine heilkundige Klosterfrau, empfahl Apfelessig bereits im Mittelalter für die Verdauung.
Apfelessig wird durch Vergärung von Apfelwein mithilfe von Essigsäurebakterien hergestellt. In der Küche ist er vor allem wegen seines besonderen Geschmacks bei der Würzung von Fisch- und Fleischgerichten, aber auch von Rohkost-Salaten beliebt. Und dass das gesund ist, sagt nicht nur der Naturheilkunde, wo der Apfelessig auch heute noch zum Entschlacken, zur Mundhygiene und Hautpflege eingesetzt wird. Auch die Wissenschaft weiß dank vieler kleiner Studien um die positiven Auswirkungen von Apfelweinessig.
Denn Apfelessig kann beim Abnehmen helfen, den Blutzucker und Cholesterin senken, die Symptome von Diabetes lindern und er kann sogar eine weiche, schöne Haut machen. Diese und andere Vorteile erklären wir in den folgenden Zeilen!
Vorteil 1: Apfelessig ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen
Wie der Name schon sagt, wird Apfelessig aus Äpfeln gewonnen. In einem ersten Schritt wird der Zucker des Apfels in Alkohol umgewandelt, in einem zweiten Schritt wird dieser durch Bakterien fermentiert und zu Essigsäure. Diese ist verantwortlich für den sauren Geschmack und Geruch. Wissenschaftler glauben aber auch, dass darin die gesundheitlichen Vorteile von Apfelessig stecken.
Denn nicht nur die gesunden Nährstoffe des Apfels stecken in Apfelessig. Durch das Vergären sind weitere wertvolle Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe enthalten. So ist beispielsweise ein Anteil Vitamin C vorhanden (wobei hier der Apfel deutlich die Nase vorn hat), aber auch Vitamin A und B 6 finden sich beispielsweise in Apfelessig. Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium sind weitere Inhaltsstoffe sowie in guten Marken einige Aminosäuren und Antioxidantien.
Zudem enthält organischer und ungefilterter Apfelessig die sogenannte Essigmutter (auch Essigpilz genannt). Die ist ein gallertartiger Biofilm, der aus aktiven Essigsäurebakterien, Proteinsträngen und Enzymen besteht. Die Essigmutter ist nicht nur für das trübe Aussehen von Apfelweinessig verantwortlich, Forscher vermuten in ihr auch die Grundlage für viele gesundheitlichen Vorteile. Jedoch gibt es noch keine ausreichende Studienlage, um dies zu belegen.
Apfelessig in die Ernährung zu integrieren, ist beim Kochen einfach. Er kann als Salatdressing oder in hausgemachter Mayonnaise verwendet werden. Aber auch als Getränk ist Apfelweinessig beliebt: 1-2 Teelöffel in ein großes Wasserglas mischen und fertig ist der gesunde Drink.
Vorteil 2: Apfelessig ist Konservierungs- und Desinfektionsmittel
Krankheiten werden durch unterschiedliche Krankheitserreger ausgelöst. Unter ihnen sind so manche Bakterien. Schon vor mehr als 2.000 Jahren verwendete Hippokrates Apfelessig, um Wunden zu reinigen. Aber auch zum Desinfizieren, bei der Behandlung von Warzen, Nagelpilz und Läusen, sogar bei Ohrinfektionen wurde Apfelweinessig eingesetzt. Heute ist Essig oft ein Mittel, um in der Küche zu reinigen. Auch hier steckt die desinfizierende Wirkung dahinter.
Der Grund dafür: Der Hauptbestandteil, die Essigsäure, kann schädliche Bakterien abtöten. Sie hat eine antibakterielle Wirkung. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Essig verschiedene Bakterien am Wachstum hindert. Unter Laborbedingungen wurde nachgewiesen, dass Apfelessig Bakterien, Hefen und Pilzinfektionen abtöten kann.
Daher kann er nicht nur in der Medizin eingesetzt werden, sondern auch als Konservierungsmittel, denn er hindert nachweislich Bakterien wie E. Coli in Lebensmittel zu wachsen und sie damit zu verderben.
Zudem kann Apfelessig die Wundheilung unterstützen und entzündungshemmend wirken. Die Säure regt die Poren an, sich zusammenzuziehen
Heute gibt es sogar die Vermutung, dass verdünnter Apfelessig auch bei Akne hilft, jedoch ist hier die wissenschaftliche Evidenz rar. Aber auch bei Schweißfüßen kann ein Bad mit Apfelessig helfen, denn er tötet die für den Geruch verantwortlichen Bakterien.
Vorteil 3: Blutdrucksenkende Wirkung und Behandlung von Diabetes
Apfelweinessig kann auch bei der Behandlung von zu hohem Blutdruck und Diabetes eingesetzt werden. Der Typ 2 der Diabetes-Krankheit ist von einem hohen Blutzuckerspiegel gekennzeichnet, der dadurch verursacht wird, dass kein Insulin produziert wird, das den Transport des Zuckers reguliert. Hier kann Apfelessig helfen.
Studien zeigen, dass Essig den Blutzuckerspiegel senken kann. Forscher der Arizona State Universität haben beispielsweise insulinempfindlichen und insulinresistenten Menschen sowie Patienten mit Typ-2-Diabetes zusätzlich zu einem weißen Bagel mit Butter Apfelessig zum Trinken gegeben. Ein Ergebnis dieser Studie: Der Apfelessig verbesserte den Blutzucker um 19 bis 34 Prozent, die Insulinreaktion wurde signifikant gesenkt.
Eine andere Untersuchung, die in der Europäischen Zeitung für klinische Ernährung veröffentlicht wurde, zeigte, dass bei fünf gesunden Menschen der Essig den Blutzucker um 31,4 Prozent nach dem Verzehr von 50 Gramm Weißbrot senken konnte. Eine weitere Studie der Arizona State Universität ergab, dass Diabetes-Erkrankte am Morgen einen gesenkten Blutzuckerspiegel um zwei Prozent hatten, wenn sie vor dem Schlafengehen zwei Esslöffel Apfelessig zu sich nahmen.
Aber nicht nur Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, können von dieser Wirkung profitieren. Denn wer seinen Blutzuckerspiegel im normalen Bereich hält, kann Krankheiten verhindern. Wissenschaftler vermuten, dass ein hoher Blutzuckerspiegel für das Altern und andere chronische Krankheiten mitverantwortlich ist.
Vorteil 4: Apfelweinessig kann das Abnehmen unterstützen
Übergewicht ist eine Volkskrankheit und so mancher wünscht sich, ein paar zusätzliche Pfunde zu verlieren. Doch das ist mit Heißhungerattacken und einem großen Appetit nicht immer einfach. Auch hier kann Apfelweinessig helfen. Denn mehrere wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Essig das Sättigungsgefühl steigern kann. Und wer satt ist, nimmt nicht mehr Kalorien auf.
Ebenfalls im Europäischen Journal für klinische Ernährung wurde eine Studie veröffentlicht, die das erhöhte Sättigungsgefühl nach einer Brotmahlzeit mit einer Portion Essig zum Frühstück nachwies. Zwölf gesunde Menschen nahmen daran teil, die ihre Sättigung mit einer subjektiven Skala bewerteten. Das Ergebnis: Je höher der Essigsäurespiegel im Blut, desto höher fiel auch die Sättigungsbewertung aus. Rund 200 bis 275 Kalorien wurden dadurch weniger aufgenommen.
Das dies beim Abnehmen helfen kann, bewies eine andere Untersuchung aus Japan, an der 175 fettleibige Menschen teilnahmen. Bei ihnen führte der tägliche Verzehr von Apfelessig zu einer Verringerung des Bauchfettes und auch zu einem Gewichtsverlust. Die Probanden, die täglich 15 Milliliter Apfelessig zu sich nahmen, verloren in zwölf Wochen 2,6 Pfund (umgerechnet 1,18 Kilogramm). Bei der doppelten Menge des täglichen Apfelessigs waren es sogar 3,7 Pfund (1,68 Kilogramm).
Apfelessig kann also beim Abnehmen helfen. Übrigens: Er enthält selbst nur drei Kalorien pro Esslöffel!
Wer Apfelessig einnehmen will, sollte mit kleinen Dosen beginnen. Denn zu viel Essig kann auch schädliche Nebenwirkungen haben. Ernährungsberater empfehlen zudem ungefilterten Bio-Apfelessig, in dem Essigmutter enthalten ist.
Vorteil 5: Apfelessig kann die Herzgesundheit verbessern
Es ist unumstritten: Herzerkrankungen sind eine der häufigsten Todesursachen. Sie belegen auf der Liste der zehn häufigsten Todesursachen den ersten Platz. Fast neun Millionen Menschen sind laut der Weltgesundheitsorganisation WHO beispielsweise im Jahr 2019 daran gestorben.
Es gibt zahlreiche Risikofaktoren, die zu Herzerkrankungen führen. Doch auch hier kann Apfelessig wahrscheinlich helfen. Die nachgewiesene blutdrucksenkende Wirkung kann hier bereits ein Grund sein, denn ein hoher Blutdruck ist ein großer Risikofaktor für Herzerkrankungen.
Zugegeben: Die Studienlage über die Wirkung von Apfelessig auf die Herzgesundheit ist hier noch sehr überschaubar. Doch es gibt erste positive Signale.
Zahlreiche Tierversuche lassen vermuten, dass weitere Risikofaktoren für Herzerkrankungen durch Apfelessig gesenkt werden können. So gibt es erste Hinweise darauf, dass auch der Cholesterinspiegel und der Triglyceridspiegel durch Apfelweinessig vermindert werden können. Eine andere Studie ergab, dass Apfelessig als Salatdressing beim Menschen zu einem niedrigeren Risiko für Herzerkrankungen führen kann.
Noch gibt es keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz über die Senkung von Risikofaktoren beim Menschen, die zu Herzerkrankungen führen. Doch die ersten Hinweise sind vielversprechend. Weitere Forschungen können hier mehr positive Ergebnisse zeigen.
Vorteil 6: Apfelessig ist gut für die Haut
Was Hippokrates und Hildegard von Bingen nicht wussten, aber indirekt bereits anwendeten: Apfelessig kann auch die Hautgesundheit fördern. So ist er als Hausmittel längst ein gängiges Mittel gegen verschiedene Hautkrankheiten, darunter trockene Haut und Ekzeme. In Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass der natürliche pH-Wert der Haut durch Apfelessig wieder ausbalanciert werden kann und auch die schützende Hautbarriere verbessert werden konnte.
Zahlreiche Beauty-Magazine berichten auch von Apfelessig als Gesichtswasser und als Peeling. Denn die Apfelsäure ähnelt der Alpha-Hydroxysäure, die einen Peelingeffekt auf die Haut hat.
Schon Kleopatra soll Apfelessig als Gesichtswasser benutzt haben. Es kann die Haut reinigen, desinfizieren und hilft dabei, abgestorbene Hautschüppchen abzutragen. Neue Hautschuppen werden freigelegt und verstopfte Poren gereinigt. Hintergrund ist hier auch die antibakterielle Eigenschaft, die theoretisch helfen kann, Hautinfektionen zu lindern. Aber auch die Melaninproduktion in der Haut soll durch Apfelessig reduziert werden.
Aber: Apfelessig kann aber auch zu Reizungen der Haut führen, denn er ist sehr sauer. So zeigte eine Studie mit 22 Personen, die unter Ekzemen berichteten, dass sie Hautreizungen erlitten und die Hautbarriere nicht verbessert wurde. Wer also unter Hautkrankheiten leidet, sollte vor der Anwendung von verdünntem Apfelessig auf der Haut Rücksprache mit seinem Arzt halten.
Apfelessig sollte nicht unverdünnt auf der Haut angewandt werden. Denn das kann zu Verbrennungen führen, wie Untersuchungen ebenfalls herausgefunden haben!
Zusammenfassung
Apfelweinessig wird bereits seit Jahrtausenden als Heilmittel und bewährtes Hausmittel eingesetzt, denn er kann zahlreiche positive Effekte auf die menschliche Gesundheit haben. So hilft Apfelessig nicht nur beim Abnehmen, auch gegen Diabetes kann er wirksam sein, Herzkrankheiten vorbeugen und als Desinfektionsmittel eingesetzt werden. Auch bei Hautkrankheiten hat Apfelessig ein hilfreiches Potenzial – hier ist die wissenschaftliche Studienlage jedoch längst noch nicht ausreichend!
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